Das Bedürfnis nach Nähe, Berührung, Verbindung und Sexualität hört niemals auf. Pflegende und Betreuende besitzen eine Schlüsselfunktion. Genau dann, wenn Menschen von der Unterstützung anderer abhängig werden, können bzw. müssen Außenstehende plötzlich über Grundbedürfnisse bestimmen. Im Falle des sexuellen Bedürfnisses greift kein Expertenstandard. Unsicherheit, häufig auch Intoleranz im Umgang mit Sexualität, knappe Zeitressourcen und nicht zuletzt die persönlichen Grenzen und Schamgrenzen der Pflegenden und Betreuenden entscheiden darüber, inwieweit Sexualität in Pflegeeinrichtungen gelebt werden kann. Als eine Generation, die einen - zumindest vordergründig - weniger verkrampften Zugang zu dem Thema besitzt, können wir einiges tun, um Menschen, die unsere Unterstützung brauchen, zu helfen und einen selbstverständlichen Umgang mit Nähe, Distanz und Sexualität zu erreichen.